Chronik des SkF e.V. Wiesbaden
Mit dieser Chronik möchten wir allen Interessierten einen Einblick in die Geschichte des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Wiesbaden (SkF e.V. Wiesbaden) geben. Lassen Sie sich überraschen und begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch das mittlerweile 115jährige sozial-karitative Engagement des Vereins.
Anlässlich des 100jährigen Bestehens des SkF e.V. Wiesbaden hat die Historikerin Frau Dr. Hedwig Brüchert nach umfangreicher Recherche eine Schrift erstellt, in der insbesondere die Ereignisse in der Zeit von der Gründung bis in die 60/70er Jahre ausführlich beschrieben werden.
Die wesentlichen Entwicklungen des SkF e.V. Wiesbaden:
2011 - heute
2022
Dauerhafte Unterstützung des SkF AnziehTreff durch die Landeshauptstadt Wiesbaden.
Ausweitung des Babylotsen-Angebots auf alle Wiesbadener Geburtskliniken.
2021
Start des Angebots „Familienbegleitender Dienst“ (FamDi) im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ der Bundesstiftung Frühe Hilfen.
Einstieg des SkF e. V. Wiesbaden in die Onlineberatung (finanziert durch die Deutsche Fernsehlotterie).
Konkretisierung der Planungen für einen Umzug des SkF AnziehTreff in die Räumlichkeiten der Platter Straße 80.
2020
Start des Angebots „Mama+Me: Mentorinnen-Programm für werdende Mütter“ mit ehrenamtlicher Begleitung in der Schwangerschaft und den ersten Monaten nach der Geburt (finanziert durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, das Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden und die Stiftung Crummenauer des Bistums Limburg).
2019
Wechsel der Leitung des SkF AnziehTreff von Ingrid Lichter zu Martina Oebels.
2018
Etablierung des Babylotsenangebots im St. Josefs-Hospital.
Mitgliedschaft im Netzwerk „Starke Netzwerke Elternbegleitung für geflüchtete Familien“ und in diesem Kontext Entwicklung weiterer Angebote für Familien mit Fluchthintergrund in Wiesbaden.
Kauf eines weiteren Grundstücks in der Rothstraße 11 (Flur 29, Flurstück 100/1).
Ausstieg des SkF e. V. Wiesbaden aus der rechtlichen Betreuung.
2017
Umzug der Agnes-Neuhaus-Schule in moderne und bedarfsgerechte Räume und damit Schaffung räumlicher Reserven für die weitere Entwicklung und Ausbau der Angebote des SkF e. V. Wiesbaden.
2016
Erweiterung des Engagements und Etablierung eines Netzwerks im Bereich der Beratung bei Pränataldiagnostik.
Einwerbung von Personal- und Sachmitteln für die Arbeit mit geflüchteten Frauen und ihren Kindern beim Bistum Limburg, der Deutschen Fernsehlotterie, der Glücksspirale, der Caritasstiftung etc., dadurch: Etablierung verschiedener Angebote (Intensive Schwangerenberatung und –begleitung, Mütter-SprachTreff, Besichtigung von Geburtskliniken, PEKip-Kurse für geflüchtete Frauen und ihre Babys).
Kauf des Grundstücks Rothstraße 11 (Flur 29, Flurstück 100/4) durch den SkF e. V. Wiesbaden.
2015
Ausbau der Arbeit mit ehrenamtlich Engagierten (besonders in der Arbeit für geflüchtete Frauen).
Starker Anstieg geflüchteter Frauen mit hohem Beratungs- und Unterstützungsbedarf in der Schwangerenberatungsstelle.
Einstellung des sexualpädagogischen Angebots „Love Talk“ und Reduktion des Mediationsangebots.
2014
Verabschiedung von Frau Rosemarie Bürger als Dienststellenleiterin.
Einstellung von Frau Dr. Marina Schmitt als erste hauptamtliche Geschäftsführerin des SkF e. V. Wiesbaden.
Einführung der Vertraulichen Geburt zum 1. Mai löst Aktion Moses ab; Übernahme vieler der in Wiesbaden erprobten Verfahrensweisen in die Gesetzgebung auf Bundesebene.
2013
Verabschiedung der langjährigen und überaus verdienten Vorstandsvorsitzenden Erika Nehrkorn, Übernahme des Vorstandsvorsitzes durch Frau Dorothea Gruß mit Frau Ulrike Poli und Frau Martina Schmidt als Vorstandsmitglieder.
Intensivierung der Kooperation mit dem St. Josefs-Hospital und Angebot einer niederschwelligen Schwangerenberatung auf der Geburtsstation durch Martina Oebels.
2012
Fertigstellung des Multifunktionsgebäudes und Sanierungsarbeiten im Haupthaus nach Auszug der JHZ Johannesstift GmbH.
Start des FamilienPaten-Angebots (heutige Leitung: Ulla Geerlings).
2011
Abriss des "Mittelhauses" in der Platter Straße.
Start des WiEGe-Angebots (Wachsen im Elternsein – Geborgenheit entsteht) zur Förderung der Eltern-Kind-Bindung durch Regine Weidinger.
2000 - 2010
2010
Verstärktes Engagement des SkF e. V. Wiesbaden im Bereich der Frühen Hilfen, z. B. durch Eröffnung des FamilienTreffs in der Friedrichstraße 30.
Ausbau der Beratung bei Fragen rund um Pränataldiagnostik durch speziell ausgebildete Beraterinnen.
2009
Umzug des SkF AnziehTreffs in neue Räumlichkeiten und mit einmaligem Konzept der Verbindung von kostenloser Abgabe gespendeter Kleidung und niederschwelliger Beratung durch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen.
2008
Vorstellung des Internetauftritts des SkF e. V. Wiesbaden, Entstehung der Filme von Sonja Töpfer zur Aktion Moses
2007
Feier des 100. Geburtstags des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Wiesbaden mit all seinen Einrichtungen.
2006
Etablierung des Projekts „Lichtblick“ als Angebot für Studentinnen und werdende Eltern der damaligen Fachhochschule Wiesbaden (heute: Hochschule RheinMain).
2003
Aktion Moses Wiesbaden mit einer 24/7-Hotline in Kooperation mit der Telefonseelsorge Mainz zur frühzeitigen Kontaktaufnahme, psychosoziale Beratung und Ermöglichung einer vertraulichen Geburt.
2002
Erweiterung des SkF-Angebots durch die Familienmediation (Marita Welsch/Monika Bernat).
Ausstieg des Bistums Limburg aus der Schwangerschaftskonfliktberatung nach langem Widerstand gegen die päpstliche Weisung, in der Folge: Entwicklung weiterführender Beratungs- und Hilfsangebote durch Leitung und Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle.
2001
Übernahme der Trägerschaft des Jugendhilfezentrums Johannesstiftes durch den SkF e. V. Wiesbaden als alleiniger Gesellschafter; Fortführung der Gesellschaft unter dem Namen "Jugendhilfezentrum Johannesstift GmbH".
Gründung des SkF AnziehTreffs (April 2001) in den Räumlichkeiten der Bonifatius-Gemeinde in der Friedrichstraße 30.
Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz, zum 01.01.2001 aus der Konfliktberatung auszusteigen, in der Folge: Neukonzeption der Arbeit der katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen.
1946 - 1999
1996
Beginn der Gruppenarbeit mit Alleinerziehenden durch Monika Bernat.
1992
Neu gegründete WJHG (Wiesbadener Jugendhilfegesellschaft mbH) als Träger des Jugendhilfezentrums Johannesstift (Beteiligung des SkF e. V. Wiesbaden und des Caritasverbandes Wiesbaden).
Änderung und Reform des Vormundschaftsgesetzes in Betreuungsgesetz (BtG) mit weitreichenden positiven Konsequenzen für die betreuenden und betreuten Personen, Übernahme von Querschnittsaufgaben (Werbung, Fort- und Weiterbildung und Begleitung von ehrenamtlichen Betreuern und Betreuerinnen) durch die Betreuungsvereine.
1984
Großbrand im Johannesstift, Notunterbringung der Jugendlichen im ehemaligen Speiseraum und Renovierung des Gruppenbereichs.
1983
Zügiger Ausbau des Ausbildungsbereichs im Johannesstift und Dezentralisierung der Erziehungshilfe durch Anmietung und Erwerb von Gebäuden in Wiesbadener Stadtteilen.
Programmatische Namensgebung "Jugendhilfezentrum Johannesstift".
Einsetzen von Wolfgang Schmidt als neuer Gesamtleiter des Johannesstiftes.
1982
75-Jahr-Feier des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Wiesbaden.
Gründung der "Agnes-Neuhaus-Schule" als heimeigene Privatschule.
1979
Einstellung von Dipl.-Psychologe Simon Tull als erster weltlicher Gesamtleiter des Johannesstiftes.
1978
Einrichtung der heute noch bestehenden staatlich und kirchlich anerkannten Schwangerenberatungsstelle des SkF e. V. Wiesbaden, zunächst mit Sitz in der Friedrichstraße 30.
1977-1981
Schrittweiser Rückzug der Hiltruper Schwestern und Etablierung eines Leitungsteams aus Hauswirtschaftsleitung, Verwaltungsleitung, psychologischer Leitung und Heimleitung (erster weltlicher Heimleiter: Sozialpädagoge Alfred Fränzel).
1970-1976
Rückgang der Mündel durch rechtliche Änderungen (Nichtehelichenrecht von 1970, Senkung der Altersgrenze zur Erreichung der Volljährigkeit von 1975 und Neufassung des Adoptionsvermittlungsgesetzes 1976).
Schließung der Entbindungsstation wegen mangelnder Auslastung (40% Geburtenrückgang in Wiesbaden) in 1975.
Aufnahme neuer Arbeitsgebiete, wie der Schwangerschaftskonfliktberatung nach der Reform des § 218 in den Jahren 1974/75.
Eröffnung einer Kindertagesstätte (1973).
Umzug des SkF e. V. Wiesbaden in die Friedrichstraße 30 (1971).
1968
Umbenennung des Katholischen Fürsorgevereins in Sozialdienst katholischer Frauen e. V. Wiesbaden (SkF).
1967
Beginn der pädagogischen Reformdiskussion und Umstrukturierung des Johannesstifts; Forderung der Jugendbehörden, die Gruppengrößen und Anzahl der Zöglinge im Heim zu reduzieren.
1963
Einweihung des Erweiterungsbaus (heute MUVAKI) mit großer Kapelle durch Bischof Wilhelm Kempf.
1947-1960
Sanierung des Johannesstifts, Schaffung eines Anbaus, Erweiterung der Küche, Einstellung von Mitarbeiterinnen und Gewinnung ehrenamtlicher Helferinnen.
Umzug des Katholischen Fürsorgevereins in die Langgasse 20.
Wunsch nach Umwandlung der 500 bis 600 Vereinsvormundschaften in Einzelvormundschaften und Suche und Schulung von geeigneten ehrenamtlichen Personen.
Betreuung deutscher Mädchen, die bei Amerikanern in Haushaltungen, Gaststätten und Betrieben beschäftigt sind.
1946
Wiederaufbau des Heimbetriebs mit Säuglingsstation und Abteilung für schwangere Mädchen; Der Heimbetrieb wird mit einer Säuglingsstation und einer Station für schwangere Mädchen wiederaufgenommen. Einrichtung einer Armenspeisung an der Pforte, es werden täglich 40-50 Nichtsesshafte verköstigt. Bezug eines Büros in der Friedrichstraße 30 durch die Außenfürsorge.
1899 - 1945
1939-1945
Beschränkungen des Johannesstifts durch die nationalsozialistischen Machthaber während des zweiten Weltkrieges; Zerstörung des Gebäudes durch Bombeneinschlag.
Versuch der Übernahme des Heims durch die NSV (Nationalsozialistische Volksfürsorge) – vereitelt durch Sicherungsverfügung des Wiesbadener Oberbürgermeisters.
Weiterwirken der Ordensschwestern bei Entbindungen und Sanitätsdiensten.
1937
Abberufung der Augustinnerinnen durch ihr Mutterhaus und Übernahme der Heimleitung durch die Hiltruper Missionschwestern.
1929
Einrichtung einer Entbindungsstation und einer eigenen Kinderkrankenpflegeschule mit Wohnheim für die Schwesternschülerinnen im Haus.
1917
Einweihung eines zweiten Erweiterungsbaus als neues Kinderheim.
1911
Erweiterung des Hauses und Entstehung eines geräumigen Säuglingsheims (Leitung und Betreuung: Orden der Kölner Augustinerinnen).
1907
Schenkung des Gebäudes Platter Str. 78 an den Fürsorgeverein durch Mathilde Grossmann. Einweihung des Hauses durch den Bischof von Limburg und Eröffnung des Johannesstifts als Zufluchtshaus für gefährdete Mädchen und Kinder.
1906
Gründung des "Fürsorgeverein Johannesstift Wiesbaden" durch Mathilde Grossmann, Julie Matuschka-Greifenklau und Anna Schipper mit der Aufgabe, sich um "gefallene Mädchen" und weibliche Strafgefangene zu kümmern.
1899
Gründung des "Sozialdienst katholischer Frauen" durch Agnes Neuhaus in Dortmund als „Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder“.